Sommerspezial: Straßengrün

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An vielen Stellen in Moabit kümmern sich Gewerbetreibende oder Mieter mit grünem Daumen um die kleinen Erdflecken oder um die Baumscheiben vor ihrer Tür. Soll es den ganzen Sommer schön aussehen, ist das mit einer Menge Arbeit verbunden. Die Erde muss verbessert werden, die Pflanzen regelmäßig gegossen. Abfall und Hinterlassenschaften der lieben Vierbeiner gilt es zu entsorgen. Der Lohn für die Mühe ist die Freude vieler Passanten über blühende Blumen. Das freundliche Straßenbild wirkt auf die Menschen zurück, wenn sie denn dafür empfänglich sind. So gewinnt selbst die Turmstraße an Attraktivität. Gegenüber der Galerie Nord kann man sogar eine große Maispflanze und eine riesige Sonnenblume entdecken, dort wo ein Straßenbaum fehlt. In der Kruppstraße wurde eine kleine Weide gepflanzt, die irgendwo anders herausgerissen auf der Quitzowstraße herumlag. Nur einige Samen ausgestreut und schon blüht ein Kornblumenfeld. Beispiele aus der Rostocker, Stephan, Jagowstraße und Alt-Moabit sind nur einzelne, die sich unten ín der Galerie finden lassen.

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Welch anderes Bild ergibt die "Gartenpflege" durch das Grünflächenamt, wenn an einer Straßenecke der Wildwuchs so hoch wird, dass er eine Gefährdung für den Straßenverkehr bedeutet. Man hätte hier die Jungbäume ausgraben sollen, aber das macht zu viel Arbeit. Personal fehlt. So werden sie über dem Boden abgeschnitten und treiben im nächsten Jahr umso besser aus, wie es seit Jahren mit den Robinien auf dem Grünstreifen schräg gegenüber geschieht. Auch das zugewachsene Fahrrad ist vor kurzem weggekommen. An manchen anderen Ecken wäre es durchaus sinnvoll Büsche zu schneiden, damit auch die kleinen Verkehrsteilnehmer die Straße besser überblicken können.

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Wie schön wäre es, wenn noch viel mehr Menschen unsere Straßen zum blühen bringen würden. Dem eigenen Geschmack sind dabei keine Grenzen gesetzt. Auch kleine Schutzgitter, die keine Stolpergefahr mit sich bringen, werden in der Regel akzeptiert. Hier ein paar Ratschläge: nimmt man Pflanzen aus dem Baumarkt, kümmern sie oft, brauchen besonders gute Erde, Dünger, Wasser und manchmal erfreuen sie sich leider auch anderen bei Zeitgenossen so großer Beliebtheit, dass sie über Nacht verschwinden. Weniger arbeitsintensiv sind Pflanzen, die an den unter Bäumen trockenen und oft sonnigen Standort angepasste sind. Die Anwohnergruppe des Naturlehrpfads Moabit hatte vor einiger Zeit Tipps gegeben und Pflanzaktionen unternommen. Am einfachsten ist es Samen auszustreuen. Schmetterlinge freuen sich über Kornblumen, Wilde Möhre, Wilde Karde, Lichtnelke, Natternkopf, Dost, Seifenkraut oder auch Küchenkräuter wie Thymian, Salbei und Majoran. Auch spontan sich ansiedelnde Pflanzen können eine beeindruckende Größe erreichen und herrlich blühen, wie die Königskerze vor dem Hauptbahnhof.

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"Mut und Widerstand" - Projektjahr zum 80. Todestag von Dietrich Bonhoeffer

Das vergangene Jahr 2024 wurde anlässlich des 100. Geburtstags von Selma Meerbaum-Eisinger mit vielen ganz unterschiedlichen Veranstaltungen zum Meerbaum-Jahr.  2025 schaut die evangelische Kirchengemeinde Tiergarten mit der Veranstaltungsreihe "Mut und Widerstand", was es heute heißen kann, gegenüber Rechtsextremismus und Antisemitismus Zivilcourage zu zeigen. Vorbild ist der Theologe Dietrich

By Susanne Torka