Rathenower Straße 14 - Eigentumswohnungen am Park

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Viele Jahre wurde das kleine Backsteingebäude, das vermutlich noch aus der Zeit stammt, als das Gelände zwischen Lehrter und Rathenower Straße das größte preußische Militärgelände darstellte, von einer Druckerei genutzt. Die BIMA (Bundesanstalt für Immobilienaufgaben), der alle Gebäude rund um Poststadion und Fritz-Schloß-Park gehörten bzw. gehören, allerdings mit Ausnahme derjenigen, die vom Berliner Senat genutzt werden oder wurden (Gefängnis, Gericht, Polizei), hat das Grundstück Rathenower Straße 14, gelegen zwischen der Modefirma Evelin Brandt in der Kaserne des Wachbataillons Großdeutschland und dem City-Kindergarten, - wie schon viele andere vorher - verkauft. Mit einem Bieterverfahren, d. h. nach Höchstgebot.

Alle Investoren wollten das Gebäude abreißen und dort statt dessen Wohnungen bauen. Der Antrag für die Baugenehmigung des aktuellen Projekts wurde im Frühjahr 2013 eingereicht und im Sommer (nach § 34 BauGB, d.h. angepasst an die Umgebungsbebauung) genehmigt. Dort sollen 20 Eigentumswohnungen und 3 Penthäuser mit 2 bis 3 Zimmern in unterschiedlichen Größen entstehen. Das Architekturkonzept haben Hofmann Architekten

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erarbeitet. Vor etwa zwei Monaten erst hat die Vermarktung begonnen und schon ist eine Wohnung verkauft und vier sind reserviert. Mitrovski und Partner nennen das Projekt StadtVilla Lindgrün und werben mit der grünen Umgebung in der Mitte der Stadt.  Und wie auf vielen anderen Webseiten, die Immobilien in Moabit an den Mann oder die Frau bringen wollen, scheinen die schönen Bilder der Umgebung fast das Wichtigste zu sein, diesmal sind es u.a. das Brandenburger Tor mit Pferdekutsche, Schloss Bellevue, der neu gestaltete Spielplatz in der Lehrter Straße oder die Joggingstrecke im Park.

Ein Referenzprojekt von Mitrovski und Partner entsteht gerade in der Otto-Suhr-Allee 123, hier sind alle Wohnungen bis auf ein Penthouse (117 qm für 550.000 €) bereits verkauft. Mit dem Abriss war im Juli 2013 begonnen worden und im Dezember ging es schon an die Errichtung des Staffelgeschosses.

Schade, dass wieder ein Grundstück aus öffentlichem Besitz ausschließlich mit höherpreisigen Eigentumswohnungen (zwischen 3.000 und 4.500 €/qm) bebaut wird. Berlin braucht dringend bezahlbare Mietwohnungen für Normal- und Geringverdiener.

Zwischen Kindergarten und wieder eröffnetem Zille-Haus ist seit 2011 auch ein Bebauungsplan in Arbeit, der den Abriss des Querriegels und Wohnungsbau mit einem neuen Parkeingang an dieser Stelle vorsieht. Laut Bezirksamt sollen diese Flächen für Genossenschaften, Baugruppen usw. zur Verfügung gestellt werden. Ob dabei bezahlbare Mieten herauskommen können, muss sich erst noch zeigen.

Wir bedanken uns bei Mitrovski und Partner für die Genehmigung das Architekturbild übernehmen zu dürfen.

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Foto Druckereigebäude: Andreas Szagun

Nachtrag

:
Das ging schnell, der Abriss ist schon erledigt, riesige Steine bildeten das Fundament. Zur Zeit wird die Baugrube ausgehoben. Hier die Dokumentation des Baufortschritts auf der Projektseite.

Der Baufortschritt wird auch im Deutschen Architekturforum beobachtet: Nov. 2013, Januar, Februar, März, Mai, Juli, August 2014.

Im August 2014 wurde das Richtfest gefeiert, alle Wohnungen sind verkauft, bis auf eine.

Deutsches Architekturforum: Febr. 2015

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