Quartier Heidestraße, Teil 2

Am 3. Dezember 2008 stellte Bezirksstadtrat Ephraim Gothe im Stadtentwicklungsausschuss der BVV Mitte den Masterplan für das neue Quartier an der Heidestraße nördlich des Hauptbahnhofs ausführlich vor. Die dort gezeigte Präsentation ist hier zu finden. In den vergangenen Wochen wurde im Bezirk darüber diskutiert, wie das Problem der öffentlichen Infrastruktur gelöst werden könnte. Für ein Wohnviertel dieser Größenordnung würde normalerweise eine neue Schule gebaut werden. Doch kann sich niemand mit einer Insellösung anfreunden. Deshalb soll versucht werden, die Schulen der Umgebung so zu qualifizieren, dass sie auch für die neuen Bewohner attraktiv sind. Voraussetzung dafür ist auch eine gute Anbindung an die umliegenden Viertel. Die Ausschussmitglieder der verschiedenen Fraktionen diskutierten den Plan. Doch gibt es noch keine mit den jeweiligen Parteien abgestimmten Meinungen.

Wer sich für den Planungsprozess dieses Quartiers interessiert kann im Teil 1 dieses Artikels nachlesen, wie das Wettbewerbsverfahren seit Beginn 2008 bis zum Entwurf des Masterplanes verlaufen ist.

Einzelne Details des Masterplans, wie das Hochhausviertel an der Invalidenstraße, das Wohnquartier um den neuen Hafen, die Weiterentwicklung des Kunstortes hinter dem Hamburger Bahnhof oder die neue Grünanlage am Nordhafen, sind als Modellbilder am Ende dieses Artikels eingebunden (drauf klicken zum Vergrößern).

"Das zukünftige Stadtquartier nördlich des Hauptbahnhofs wird ein echter Berliner Kiez, der sich seiner lokalen Qualitäten bewusst ist, aber auch einem internationalen Klientel gerecht wird. An diesem Ort kann der Spagat aus lokaler und globaler Identität gelingen." Dieser Satz findet sich auf der Webseite vom Büro ASTOC, das in Kooperation mit weiteren Planern den Wettbewerb gewonnen hat und den Masterplan erarbeitete. Viele Interessen müssen hier unter einen Hut gebracht werden, wenn das tatsächlich gelingen soll:

Die Stadt wünscht sich einen funktionierenden neuen Stadtteil, die Grundstückseigentümer suchen Interessenten für ihre Grundstücke, die möglichst viel bezahlen sollen. Investoren wünschen sich hohe Erträge, die mit Verwaltungsgebäuden oder Hotels leichter zu erzielen sind als mit Wohnungsbau. Und Wohnungen werden heutzutage eher die teureren gebaut. Ein Luxusviertel soll vermieden werden, sondern kleinteilige Nutzungsmischung ist gewünscht. Wie und ob das möglich ist, wird sich in den nächsten 10 bis 20 Jahren zeigen. Der Potsdamer Platz ist jedenfalls nicht gerade ein leuchtendes Beispiel.

Über den Verlauf der Diskussion im Ausschuss kann hier nichts berichtet werden. Ich war nicht dabei. Doch könnte mit den Kommentaren die Diskussion öffentlich (weiter-) geführt werden, die im Artikel "Was ist und was wird" auch schon begonnen wurde. Siehe auch Teil 1.

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Lesen Sie auch die Reportage von Hans W. Korfmann zur Heidestraße.

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