FSJ im Sport – Lennart Ferhad beim ASV

Jugendliche können nach der Schule ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) absolvieren - nicht nur bei verschiedenen caritativen Organisationen, es gibt auch das ökologische FSJ und auch FSJ im Sport. Das erfuhr ich erst kürzlich von Lennart Ferhad, der von Oktober 2009 bis September 2010 im ASV Berlin sein FSJ ableistete. Für viele sportbegeisterte Jugendliche könnte das doch eine interessante Alternative sein!
160 FSJ-Stellen im Sport gibt es in Berlin, im vergangenen Jahr bekamen die Teilneher_innen 300 Euro, ab jetzt sind es nur noch 280 Euro. Außerdem sind sie versichert, und das Kindergeld wird weiter gezahlt. Es ist ein Taschengeld, aber wenn man noch keine eigene Wohnung bezahlen muss, dann ist es möglich auf diese Art viele neue Erfahrungen zu sammeln und einen tieferen Einblick in die Welt der Sportvereine zu bekommen.
Lennart Ferhad begleitete die ASV Trainer am Anfang nur begleitet. dann hat er eine eigene Trainingsgruppe übernommen- Am Schluss waren es drei Gruppen, die er selbstständig betreuen durfte. Viel Arbeit hat er in der Geschäftsstelle des ASV übernommen, hat die notwendige Vereinsarbeit mit erledigt: Telefondienst, E-Mails beantworten, Mahnungen bearbeiten, Austritte und Eintritte in den Verein verwalten, Hallenzeiten beantragen usw. Im Rahmen eines FSJ ist auch eine Ausbildung von mindestens 25 Tagen Pflichtprogramm. Lennart Ferhad konnte hier die Ausbildung zum Vereinsmanager C Lizenz beim Landessportbund Berlin absolvieren. Diese Ausbildung (120 Stunden) kostet sonst richtig viel Geld (für Vereinsmitglieder 275 Euro, für Nichtmitglieder sogar 535 Euro).
Lennart Ferhad ist 20 Jahre alt, hat im Sommer 2009 an einem Steglitzer Gymnasium Abitur gemacht und wollte nicht sofort von der Schule an die Uni. Mal ein Jahr Pause vom Lernen und in der Zeit sinnvolle Erfahrungen machen war seine Idee. Da er schon immer sportbegeistert war, er hat 5 Jahre Fußball im SC Westend gespielt, hat er sich für das FSJ bei einem Sportverein entschieden. Zum ASV ist der Charlottenburger eher zufällig geraten, er hatte sich recht spät entschieden. Und er ist auch eher eine Ausnahme unter den FSJlern im Sport, denn die meisten finden eine Stelle in ihrem angestammten Sportverein. Die Arbeit im ASV hat ihm viel Spaß gemacht. Innerhalb der Leichtathletikabteilung hat er auch eine neue Fußballfreizeitgruppe aufgemacht. Sie spielen 5 gegen 5 in der Halle. Kürzlich erst ist er in eine Wohngemeinschaft an der Schönhauser Allee gezogen und beginnt bald mit seinem Studium. Ursprünglich wollte er Sportmanagement studieren, doch jetzt hat er sich anders entschieden: für Jura. „ Ich habe einen Studienplatz an der Freien Universität bekommen. Mit Jura stehen mir viele Wege offen, auch in Sportvereinen.“
Am 30. September hat der ASV eine kleine Abschiedsfeier für Lennart ausgerichtet. Doch bleibt er dem ASV weiter verbunden, mit der Fußballfreizeitgruppe und als Kassierer im Förderverein –ASV Kleeblatt e.V. i. Gr..