Fritz-Schloß-Park: Südplateau und Kletterpfad

Eine schon länger geplante Umgestaltung im Fritz-Schloß-Park hat vor kurzem begonnen, wie die Pressestelle des Bezirks Mitte mitteilte. Zunächst wurden für den neuen Weg einige Bäume gefällt. Worum handet es sich bei der "Aufwertung des Südplateaus" und beim "Kletterpfad" dort hinauf nun eigentlich?

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Der Südhügel des Fritz-Schloß-Parks ist zur Zeit eine schöne grüne Wiese, mit ein paar vereinzelnten Bänken drum herum, die jetzt allerdings erst mal abgebaut wurden. Eine gemütliche Lichtung, die von schon länger dort wohnenden auch "Hexentanzplatz" genannt wird, denn jahrelang hatte das Grünflächeamt dort jeden Herbst abgeschnittene Zweige gelagert.

Zu Beginn der Planungen für den Stadtumbau West kam die Idee auf, den Hügel für einen Aussichtsturm zu nutzen, ein Lausitzer Stahlträger schräg auf dem dann so genannten "Ulanenberg". Doch kam dieser Vorschlag wie auch die militaristische Namensgebung bei den an der Planung beteiligten Anwohnern überhaupt nicht an. Auch ein direkter Weg vom Haupteingang war vorgeschlagen und abgelehnt worden.

Doch sind sowohl Planer als auch die zuständigen Abteilungen des Bezirksamts Mitte überzeugt, dass der Park "unternutzt" sei und weitere Attaktionen neben Joggingstrecke, neugestalteten Spielplätzen und neuer Liegewiese notwendig seien. Das Landschaftsplanungsbüro gruppe F wurde mit der Planung beauftragt, ein Vorentwurf im Februar 2011 vorgestellt. Der Entwurf wurde schließlich im März 2013 bei der Betroffenenratssitzung in der Lehrter Straße vorgestellt und diskutiert (Protokoll).

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Auf der Wiese sollen übereinander gestapelt drei Rasen-Terrassen gebaut werden, außen herum ein "Schlechtwetterweg" aus Kleinsteinpflaster, an dem neue Bänke angeordnet werden. Außerdem sind ein Holzpodest und einige Holzliegen geplant, die zum Aufenthalt einladen sollen. Weil man bisher von diesem Ort nur im Winter teilweise auf die Stadt schauen kann, werden einzelne Sichtbeziehungen freigeschnitten. Im schmalen nördlichen Bereich bleibt noch Platz frei, falls irgendwann einmal doch noch ein Aussichtsturm finanziert wird.

Zur Erschließung ist ein schmaler "Kletterpfad" gedacht, der sich im Zick-Zack den Berg hoch windet. Er kann spielerisch erklommen werden, große Natursteine wechseln mit Schotterflächen ab. Befürchtet wurde bei der Vorstellung, dass dann eine breite Schneise durch den Park getrampelt wird. Die Planer brachten zur Sprache, dass bereits Trampelpfade existieren. Doch sind diese wesentlich schmaler als die 1,50 Meter, die für den Kletterpfad vorgesehen sind. Weitere Bedenken wurden geäußert, dass die Bauarbeiten selbst mit weniger schwerem Gerät Zerstörungen anrichten oder dass die Nutzung des Parks durch

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viele LKW-Fahrten für Erde und Steine beeinträchtigt wird. Eine ganze Reihe Anwohner hielten die Umgestaltung mit den Terrassen schlicht für überflüssig. Der Anregung die Terrassen mit Trockenmauern zu bauen, in denen z. B. Eidechsen einen Lebensraum finden, wird nicht umgesetzt, da diese nicht haltbar genug sind und schräg gebaut werden müssen. Denn die Mauern der Terrassen sollen zusätzliche Sitzgelegenheiten bieten.

Die Baumaßnahme soll bis Ende Juni 2014 beendet sein und kostet inklusive Planungskosten etwa 300.000 Euro.

Zur Planungsgeschichte:
Präsentationen, Protokolle und andere Dokumente seit 2006 findet man auf der Webseite des B-Ladens, Seite Lokale Planungen im Abschnitt Fritz-Schloß-Park und Poststadion.

Hier ist der Plan für das Südplateau und die Diskussion bei der Betroffenenratssitung Lehrter Straße herunterzuladen. Und Fotos von der Baustelle.

Nachtrag:
Heute hat auch die Berliner Woche berichtet.

Was es mit dem Sack über dem vollen Mülleimer auf sich haben mag, fragen sich so einige (siehe: Foto bei "Ich liebe Moabit, Facebook").

Auf der Seite des SportPark Poststadion gibt es jetzt auch eine Info (Frühjahr 2014).

Die Infoseite des SportParks Poststadion meldet die Fertigstellung - aber wo sind die Liegen und das Holzpodest und sind wirklich schon alle Bänke aufgestellt? Zwei waren an Pfingsten jedenfalls ohne Lehne. Mittlerweile sind auch die Liegen aufgestellt und alles ist komplett fertig.

Link zur Projektseite der Landschaftsplaner Gruppe F mit vielen Fotos und zur Seite des Stadtumbau West.

Baustadtrat Spallek will die City-Tax für Beleuchtung des Fritz-Schloß-Parks verwenden (Berliner Woche).

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