Bäume machen uns stark!
"Und wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, so würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen."
Mit diesem Satz hat der Reformator Martin Luther für Jahrhunderte die Zukunftsangst der Menschen besänfltigen wollen.
In Moabit und besonders auf dem Mittelstreifen der Turmstraße werden die Auswirkungen des Klimawandels und der Sparauflagen täglich sichtbarer. Nur wenige frisch gepflanzte Bäume überstehen die Strapazen von Klima, Verkehr und Geldmangel und ohne die tägliche "Gießhilfe" durch AnwohnerInnen und sporadischem Wassereinsatz durch das Bezirksamt wäre auch die Turmstraße wie eine Sahelzone.
Ganz anders sieht es hinter der Apsis der Heilandskirche aus. Hier git es einen "Garten Eden", denn dank der Pflege des Moabiter Baumpaten, Herrn Oesterreich, wachsen hier Büsche, Bäumchen und sogar unsere Maulbeerbäumchen.

Anlässlich der Verabschiedung vom Pfarrer Michael Rannenberg hat hier in alter lutherischer Tradition Herr Oesterreich ein Apfelbäumchen alter Sorte gepflanzt, den "Geheimrat Dr. Oldenburg". Dieses Bäumchen ist inzwischen gut angewachsen und wird sicherlich im Lutherjahr 2017 Früchte tragen. Dies wäre auch im Sinne des Geheimrats Oldenburg, dem vor 100 Jahren die Ehre angetragen wurde, eine neu gezüchtete Apfelsorte nach sich zu benennen. Dr. Gustav Oldenburg war Fachbeamter am preußischen Landwirtschaftsministerium für landwirtschaftliche Fortbildung und Forschung.
Für die heutige Zeit gilt die immer wichtiger werdende Losung: "Wer Bäume pflanzt, der wurzelt".
Diesen Satz der Bundestagspräsidentin Frau Rita Süssmuth hat der bekannte "Tiergarner Baumpate Ben Wagin" im Parlament der Bäume neben dem Reichstag auf einem seiner Berliner Mauerstücke verewigt.
Bäume muss man pflegen, sie benötigen Wasser; tun wir es Ben Wagin nach und vergessen wir nicht das Gießen!
Text: Friedrich Oldenburg
Zuerst erschienen in der Gemeindezeitung der Evangelischen Kirchengemeinde Moabit West, 7. Jg., Nr. 3, April/Mai 2011
Der Gemeindekirchenrat der KG Moabit West startet ein Naturprojekt und hofft auf die Mithilfe und Unterstützung von kleinen und großen MoabiterInnen, wie er in der selben Ausgabe der Gemeindezeitung bekannt gibt. Das Projekt steht noch am Anfang, unterschiedliche Interessen können eingebracht werden. Ansprechpartner sind: Enno Ebbert, Maren Dorner, Roswitha Schmidt.