Barrieren am Spreeuferweg

Nachdem mich schon am Dienstag beim Stadtteilplenum in Moabit West ein Bewohner des südlichen Moabit kurz auf die neuen Hindernisse auf dem Spreeuferweg angesprochen hatte, entdeckte ich eine Debatte darüber im Internet mit dem Aufruf sich beim Bezirksbürgermeister zu beschweren. Wenn ich auch nicht täglich dort vorbeikomme, die langen Wander- und Radwege an der Spree liebe ich sehr. Also nix wie hin und nachfragen, was diese Absperrung soll. Ich traute meinen Augen nicht: ein Hindernislauf für Fahrrad und Kinderwagen.

Seit Jahrzehnten gibt es Bemühungen, die Uferwege für die Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. Bei allen Neubauten ist es Bedingung, diese Flächen der Grundstücke freizuhalten, natürlich auch seinerzeit bei der Bebauung des Geländes von Bolles Meierei durch Freiberger und des Geländes der ehemaligen Schüttmühle oder Kampffmeyermühle durch den Focus Teleport. Im Bebauungsplan werden Wegerechte festgelegt, auch wenn es sich um Privatglände handelt, wie hier auch.

Seit vor noch gar nicht so langer Zeit die Unterfahrung der Lessingbrücke fertiggeworden ist, hat der Uferweg eine neue Qualität bekommen, es ist kein Umweg über Treppen und die stark befahrene Straße mehr nötig. Bestimmt nutzen deshalb noch mehr Leute diesen Weg.

Das Hotel hatte ursprünglich eine große Terrasse, ein paar Stufen tiefer führte der Weg vorbei. Doch die Terrasse wurde mit der Lanninger Bar zugebaut. Aber man will ja schließlich draußen sitzen im Sommer und schön nah am Wasser, also werden die Tische auf den Weg gestellt - ausgrechnet an der engsten Stelle. Logisch ist es besonders eng, wenn die Spaziergänger und auch noch die Radfahrer vorbeiwollen.

Es ist nicht zu fassen, wie sehr die Privatisierung öffentlicher Flächen sich ausbreitet. Ob sich da jetzt Juristen streiten müssen, welche Qualität in Breite und Befahrbarkeit in so einem Wegerecht festgelegt sind? Gibt es überhaupt eine Genehmigung für die Aufstellung der Barrieren? Vielleicht lassen sich im Laufe der nächsten Woche diese Fragen beantworten.

Read more

"Mut und Widerstand" - Projektjahr zum 80. Todestag von Dietrich Bonhoeffer

Das vergangene Jahr 2024 wurde anlässlich des 100. Geburtstags von Selma Meerbaum-Eisinger mit vielen ganz unterschiedlichen Veranstaltungen zum Meerbaum-Jahr.  2025 schaut die evangelische Kirchengemeinde Tiergarten mit der Veranstaltungsreihe "Mut und Widerstand", was es heute heißen kann, gegenüber Rechtsextremismus und Antisemitismus Zivilcourage zu zeigen. Vorbild ist der Theologe Dietrich

By Susanne Torka