Antifa-Demo statt Nazi-Marsch

Wie jeden Montag traf sich die rechtsextreme Bärgida auch diese Woche wieder am Hauptbahnhof. Im Gegensatz zu den Monaten zuvor gab es jedoch eine Demonstration von Antifaschisten gegen den Aufmarsch. Mehrere hundert Demonstranten, darunter viele Autonome, zogen von der Stromstraße zum Hauptbahnhof. Dort versuchte eine Gruppe von etwa 20 Antifas, die Nazikundgebung zu stürmen, wurden jedoch von der Polizei zurückgeschlagen. Die Antifademo gelang dann bis auf den Washingtonplatz, wo sie in der Nähe der Faschisten von der Polizei aufgehalten wurde.
Im Vorfeld hatte die Polizei bereits erklärt, dass die Demonstration der Bärgida diesmal nicht nach Moabit führen würde. Innerhalb der rechten Demo wurde jedoch dafür mobilisiert, dass sie in der kommenden Woche wieder durch unseren Kiez laufen.
Die rund hundert Rechtsextremisten gingen im Anschluss am Kanzleramt vorbei. Dort versuchte nochmal eine Gruppe Antifaschisten, sie zu stören. Dabei wurden zwei von ihnen von Polizisten gewaltsam weggeschleift und festgenommen. Nach einem zum Brandenburger Tor zogen die Faschisten wieder zum Hauptbahnhof, wo sie gegen 21.30 Uhr ihre Demonstration beendeten. Selbst zu diesem späten Zeitpunkt waren noch die Rufe der Nazigegner zu hören.
Den Bewohnern von Moabit blieb diesmal zwar eine Nazidemo erspart, es ist aber zu befürchten, dass der Spuk noch nicht vorbei ist. Möglicherweise ist es nötig, sich beim nächsten Mal anders vorzubereiten und über Blockaden nachzudenken. Eins ist aber klar: Ohne Widerstand werden die Nazis wieder versuchen, durch den Moabiter Kiez zu ziehen.