Am Rand des Bahnhofs
Sheraton-Hotel, Bürogebäude und Barceló-Hotel

Der Hotelboom im Umfeld des Berliner Hauptbahnhofs geht weiter. Nachdem vergangenes Jahr schon das "Meininger" eröffnet wurde und gegenwärtig zwei Ho(s)tels in der Lehrter Straße in Bau sind, gab am 8. März die Gruppe Chamartin-Meermann bekannt, dass sie nunmehr mit der Arabella Hospitallity Group einen Mietvertrag abgeschlossen hat. Der Hotelkonzern will hier sein erstes Sheraton-Hotel in Berlin mit 464 Zimmern, darunter 47 Suiten und Präsidentensuite, zwei Restaurants, einem Spa-Bereich sowie einem Konferenzzentrum betreiben. Insgesamt ist eine Bruttogeschossfläche von 38.500 m² vorgesehen, wobei das Konferenzzentrum mit 2.000 m² geplant ist und 4.000 m² als "hochwertige Einzelhandelsfläche“ für Shops, Boutiquen und anspruchsvolle Gastronomie vorgesehen sind. Die vom Berliner Architekturbüro Aukett & Heese geplante Immobilie soll auf der nordwestlichen Seite des Bahnhofs zwischen Bahnviadukt, Clara-Jaschke-Straße, Invalidenstraße und dem Tiergarten(auto)tunnel entstehen und aus zwei miteinander verbundenen neungeschossigen Baukörpern bestehen. Auf dem Dach des Gebäudes soll ein 800 m² großes Glasrondell, das als Veranstaltungsort genutzt werden kann, ein "Highlight“ des Hotels werden. Das Rondell wird ergänzt durch eine ebenfalls 800 m² große Dachterrasse, die den Hotelgästen einen Ausblick auf die Umgebung bieten soll. Der Baubeginn ist für Herbst 2010 vorgesehen, die Eröffnung für 2012 geplant.
Nachträge:
Im Sommer 2011 wurden die Pläne gestoppt, die HG Immobilien kaufte das Grundstück.
Neuplanung Bürogebäude und Barceló-Hotel
Im Mai 2015 berichtet die Berliner Zeitung, dass die HG Immobilien und die OVG Real Estate 2 Projekte auf 2 Baufeldern des Grundstücks realieren wollen. Auf dem westlichen Grundstücksteil wolle die OVG Real Estate ein Bürogebäude ("Grand Central Berlin", Architekturbüro Aukett + Heese) mit 22.000 m² Bruttogeschossfläche errichten, auf dem östlichen Teil die HG Immobilien ein Barceló-Hotel mit 283 Zimmern, Konferenzzentrum und Gastronomiebereich auf rund 14.500 m² Bruttogeschossfläche (Bolwin Wulf Architekten).
Im September 2016 gaben HG Immobilien und OVG Real Estate bekannt, dass sie die Baugenehmigung für ihre geplanten Projekte auf dem Grundstück erhalten haben. Auf dem westlichen Grundstücksteil will die OVG Real Estate ein Bürogebäude mit 22.000 m² Bruttogeschossfläche errichten, auf dem östlichen Teil die HG Immobilien ein Barceló-Hotel mit 283 Zimmern, Konferenzzentrum und Gastronomiebereich auf rund 14.500 m² Bruttogeschossfläche. Ab Spätsommer 2016 soll die Baugrube für das Ensemble ausgehoben werden. Die Fertigstellung beider Bauten sei für Ende 2018 geplant.
Total-Tower

Auf einem Teilstück des von Invalidenstraße, Minna-Cauer-Straße und Heidestraße begrenzten Grundstücks will der Mineralölkonzern Total als Mieter seine Deutschland-Zentrale in einem 17-stöckigem Hochhaus (Höhe 69 m über Gehweg) beziehen. Eigentümer ist die Vivico Real Estate, der u.a. auch große Anteile der Flächen des ehemaligen Containerbahnhofs, dem Heidestraßenquartier, gehören. Die Vivico versucht dieses Quartier unter dem Label "Europacity" zu vermarkten. Mit dem "Total-Tower" soll ein erster kleiner Teil des riesigen Heidestraßenquartiers realisiert werden. Bisher waren nur vorhandene Hallen für den Kunstbetrieb der Galerien am Wasser umgebaut worden.

Die konkrete Bauabsicht für das von Barkow-Leibinger Architekten geplante Total-Hochhaus ist Grund für ein aktuelles Bebauungsplanverfahren des "B-Plans II-201c Europaplatz" für das dreieckige Grundstück. Nachdem im Mai 2009 die "frühzeitige Bürgerbeteiligung" stattgefunden hat, findet vom 8.3. - 9.4.2010 die förmliche öffentliche Beteiligung in Form der Auslegung des Bebauungsplans statt. Ziel und Zweck der Planung ist die Ausweisung von Kerngebieten (mit zwei Hochhäusern) und Straßenverkehrsflächen sowie eines großen öffentlichen Platzes (formal eine Erweiterung des Europaplatzes vor dem Hauptbahnhof über die Invalidenstraße nach Norden). Der Total-Tower mit einer Geschossfläche von 18.850 m2 ist dabei niedriger als das zweite vorgesehene Hochhaus, das 84 Meter hoch werden darf und eine Geschossfläche von 42.100 m2 aufweisen soll. Insgesamt ist eine Geschossfläche von 106.550 m2 geplant. Bebaut werden kann auf diesem Grundstück zunächst aber nur die östliche Seite, wo auch das Total-Hochhaus liegt. (Nachtrag: Fassadenwettbewerb für zwei Hotels in der Nähe des Total-Towers.)

Hierfür sind erste Abrissarbeiten erfolgt (Tankstelle) bzw. finden derzeit statt (Club mit Galerie). Im Bereich der Zugangs zur U55 und auf der Mittelinsel der Invalidenstraße finden derzeit Bauarbeiten für die künftige S-Bahn Linie S21 statt. Erst nach der Beendigung der S21 Bauarbeiten – eine konkrete und planfestgestellte Planung gibt es nur für den Abschnitt vom Hauptbahnhof zum Nordring, sowohl über den S-Bahnhof Putlitzbrücke gen Westen wie über den S-Bahnhof Wedding gen Osten – können dann weitere Bauten auf dem Grundstück errichtet werden, bis dahin ist der Bereich als Baustelleneinrichtung planfestgestellt. Der östliche Grundstücksteil, auf dem sich auch ein planfestgestellter Rettungsplatz zu den Bahntunneln befindet, soll nach den Planungsabsichten zu einem großzügigen Stadtplatz gestaltet werden. Wie hier allerdings eine anspruchsvolle Aufenthaltsqualität entstehen soll, erschließt sich derzeit noch nicht. Aber vielleicht lässt sich das ja am Rande des Bebauungsplanverfahrens auch erfragen, auch wenn's formal nicht rein gehört sondern nur die Absichtserkärung... Der Bebauungsplan (PDF, 525kB) und dessen Begründung mit Anlagen sind auf der Website der Senatsverwaltung zum Verfahren verlinkt. Weitere Gutachten liegen nur bei der Senatsverwaltung aus:
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung - Hauptstadtreferat -
"Jannowitz-Center", Brückenstraße 6, 10179 Berlin, 4. Stock, vor dem Raum 4.014 sowie nach telefonischer Vereinbarung im Zimmer 4.017
Auslegungszeiten
Montag bis Mittwoch 9.00 – 17.00 Uhr, Donnerstag 9.00 – 18.00 Uhr, Freitag 9.00 – 16.00 Uhr sowie nach telefonischer Vereinbarung auch außerhalb dieser Zeiten. Telefon +49 (030) 9025-2122 oder 9025-2106
Wärmestube "Glasklasse"

Am Rande des Bahnhofs, aber noch innerhalb des Bahnhofsgebäudes, ist Anfang des Jahres auch noch etwas neu entstanden: eine Wärmestube in Glasklassenqualität. Doch liegt dieser von DB Station und Service (die gerade in die "Bügelbauten" gezogen sind) installierter Aufenthaltsort so abseits, dass auch der oberste Bahnchef Rüdiger Grube hiervon noch nichts wusste, als er im Februar feststellen musste, dass es im Bahnhof a****kalt ist, jedenfalls außerhalb der Geschäfte und der DB Lounge, der Wärmestube für Fahrgäste der ersten Klasse. Und wie auch schon für die Benutzung der DB Lounge gültige Fahrscheine der ersten Klasse notwendig sind, ist der Aufenthalt in der Wärmestube der Glasklasse auch nur Fahrgästen mit gültigem Fahrschein vorbehalten, selbst am Rand des Bahnhofs.
Nachtrag vom 12.07.2012:
Hier der Ausschnitt um den Bahnhof aus dem frisch aktualisiertem Baumassenmodell der CA Immo mit eingetragenen Bezeichnungen:

Stand 11.07.2012; Copyright: CA Immo
Nachträge zu der Entwicklung der Baublöcke südlich des Hauptbahnhofs (früher mal als Lehrter Stadtquartier vermarktet, jetzt auch unter Europacity) sind unter diesem Artikel über das Steigenberger Hotel zu finden.
Nachtrag 2014:
Immer noch kein Fahrradparkhaus am Heuptbahnhof (Berliner Woche).
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Wo vor Jahren das Sheraton-Hotel geplant war, bevor Meerman-Chamartin pleite ging, gibt es wieder ein neues Hotelprojekt, auf der nördlichen Seite des Hauptbahnhofs an der Invalidenstraße (Berliner Zeitung). Daneben Ecke Clara-Jaschke-Straße will dann die OVG noch ein Bürohaus bauen (Property-Magazin).
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Noch was zur Wärmestube (Berliner Morgenpost).
Zum 10jährigen Jubiläum - Interview mit dem Bahnhofsmanager: eins der Probleme ist die Verkehrsführung am Europaplatz (Berliner Zeitung). Reportage über Mitarbeiterinnen in der Auskunft (Berliner Zeitung).
Ein neues 4-Sterne-Hotel der Barceló-Gruppe (283 Zimmer, Suiten, Konferenzzentrum) und ein neues Bürogebäude "Grand Central Berlin" entstehen neben dem Hauptbahnhof zwischen Invaliden-, Clara-Jaschke-, Emma-Herwegh- und Ella Trebe-Straße (Berliner Woche).
Die HG Immobilien von Valentin Helou hatte das Grundstück 2011 gekauft und einen Teil 2015 weiterverkauft. Die Innenausstattung wurde vom Architekturbüro Aukett + Heese entworfen, die Fassade von Bolwin Wulf. Die Baugenehmigung wurde im September 2016 erteilt, wie die OVG Real Estate, die das Bürogebäude errichtet, mitteilt. Sie hat im Sommer 2015 das Bürogebäude Humboldthafen Eins eröffnet, in das die Unternehmensberatung PricewaterhouseCooper (PwC) eingezogen ist. Die Fertigstellung ist für 2018 geplant. Hier drei Bilder auf der Webseite von Kleihues + Kleihues.
Im Juli 2017 gaben die OVG Real Estate und HG Immobilien den Baustart für das Gebäudeensemble bestehend aus Barceló Hotel und dem Bürokomplex "Grand Central Berlin" bekannt. Der avisierte Fertigstellungtermin wird nunmehr mit Ende 2019 angegeben.
Hochhausturm am Europaplatz (nördlich der Invalidenstraße) mit 84 Metern (Tagesspiegel). Das war schon ein bemerkenswerter Architekturwettbewerb mit lauter 2. Preisen, an allen gab es irgendetwas auszusetzen. So wurde die Entscheidung durch den Mieter, die KPMG, getroffen, siehe: Bauwelt, BauNetz, Siegerentwurf: http://www.allmannsattlerwappner.de/de/projekte/1199/hochhaus-am-europaplatz
Richtfest für Bürogebäude der OVG „Edge Grand Central Berlin" direkt neben Hauptbahnhof. Mitte 2020 sollen die Mieter Scout 24 und Oracle einzeihen (Berliner Woche).
Hier ein aktueller Beitrag zum Bauen um den Hauptbahnhof.
Jetzt scheint es auch bald mit der Baustelle für das Bürohochhaus, das die CA Immo für KPMG baut, loszugehen, Fertigstellung 2023 geplant.
Verkehrschaos auf dem nördlichen Vorplatz (Berliner Woche).
Das Bezirksamt versucht das Verkehrschaos rund um den Hauptbahnhof ein wenig aufzuräumen, hoffen wir mal, dass es hilft: Pressemitteilung vom 20.9.2023 und ausführliche Informationen.